HSV-Kader-Check: „Drobny und was dahinter?“

Die Torhüter des HSV waren durch den überraschenden Wechsel von Jaroslav Drobny zu Beginn der Saison ein großes Thema. Doch während der Spielzeit herrschte eine klare Rangordnung und damit Ruhe. Nur Frank Rost fiel verbal häufiger auf. Von Joschka Frech

Im „HSV-Kader-Check“ will ich eine fiktive Kaderplanung für die Saison 2011/2012 durchführen. Dafür werden der aktuelle Stand, schon bekannt gewordene Wechsel, Transfer-Gerüchte und eigene Gedankenspiele berücksichtigt. Den Anfang macht die Torwart-Position.

Der Stand der Dinge

Die Hierarchie im Hamburger Tor ist eindeutig: Frank Rost, seit seinem Wechsel von Schalke 04 im Jahr 2007 die Nummer 1, gilt als gesetzt. Mit gewohnt soliden Leistungen ist der 37-Jährige während der gesamten Saison der konstanteste Spieler im HSV-Kader. In 40 Pflichtspielen kassierte er 38 Gegentore und spielte dabei acht Mal zu Null. Aufgrund eines Innenbandrisses im Knie verpasste der gebürtige Chemnitzer in dieser Saison fünf Bundesliga- und ein DFB-Pokal-Spiel.

Hinter Rost lauert mit Jaroslav Drobny ein weiterer Top-Mann. Der tschechische Nationalspieler zeigte in den sechs Spielen, in denen er Frank Rost vertrat, keine Schwächen, konnte den Platz im Tor aber auch nicht für sich gewinnen. Ex-Trainer Armin Veh und sein Nachfolger Michael Oenning bescheinigten ihm regelmäßig ansprechende Trainingsleistungen.

Wenn man Vehs Worten zu Saisonbeginn glaubt, galt auch der Torwart der zweiten Mannschaft, Tom Mickel, als Kandidat für das HSV-Tor. Es war aber klar, dass der 22-jährige nur als dritter Torwart eingeplant war. Zum Saisonende nahm er dann auch für mehrere Spiele auf der Ersatzbank der Profis Platz, um den verletzen Drobny als Ersatztorhüter zu vertreten. Sonst holte er sich weiterhin bei den HSV-Amateuren Spielpraxis. Dort kassierte er in 20 Spielen 18 Gegentore und spielte acht Mal zu Null, ehe er durch einen Handbruch Mitte April außer Gefecht gesetzt wurde.

Über die drei Torhüter im aktuellen Kader hinaus ist auch noch Wolfgang Hesl zu beachten. Der 25-Jährige wurde aufgrund des Drobny-Tansfers vor der Saison für ein Jahr nach Österreich zum SV Ried ausgeliehen. Beim Überraschungs-Team der Saison im Alpenland wurde er Stammkeeper und konnte mit seinen Auftritten sehr überzeugen. Die Leihe endet nach der aktuellen Saison, beim HSV hat Hesl noch einen Vertrag bis Sommer 2012.

Die Planungen für 2011/2012

Nachdem Frank Rost zwar durch Leistungen auf dem Platz überzeugte, neben dem Platz aber durch kritische Aussagen über Trainer und Führungsriege für Ärger sorgte, schien sein Abschied beim HSV besiegelt. Anfang April kam die offzielle Mitteilung, dass der zum Saisonende auslaufende Vertrag nicht verlängert würde. Rost will sein Karriere, wenn überhaupt, wohl im Ausland fortsetzen. Der Platz im HSV-Tor in der nächsten Saison ist also frei.

Als erster Anwärter auf die offene Stelle gilt natürlich Jaroslav Drobny. Der Tscheche könnte vom Leistungsvermögen her bei fast allen Bundesligisten Stammtorhüter sein. Nach der Bekanntgabe der Trennung von Rost meldete Drobny bereits seine Ansprüche an und auch Trainer Michael Oenning sieht in dem 31-Jährigen einen heißen Kandidaten für den Platz zwischen den Pfosten.

Tom Mickel steht damit weiterhin nur der Platz im Reserve-Team oder auf der Bank zu. Der junge Deutsche muss sich weiterhin anbieten und wird abwarten müssen, ob der HSV noch einen weiteren Torhüter für die Position hinter Drobny verpflichtet. Denn dann stünde auch eine mögliche Leihe Mickels zur Diskussion. Dabei spielt auch der verliehene Wolfgang Hesl eine wichtige Rolle. Nach seiner starken Saison in Österreich stellt sich die Frage, ob sich der 25-Jährige erneut mit der Rolle des Ersatzmannes beim Hamburger SV anfreunden würde. Möglich ist auch eine Verlängerung der Leihe oder gar Hesls Verkauf.

Ein Kommentar

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Eine Antwort zu “HSV-Kader-Check: „Drobny und was dahinter?“

  1. Denke nich das ter Stegen sich in Hamburg auf die Bank setzt, wenn er sich in Gladbach als Nummer 1 in Liga 2 entwickeln kann. Welcher 18Jährige kann das schon? Ist wohl neben Leno aus Stuttgart, das kommende Torwarttalent Deutschlands und muss spielen.
    Hesl kommt nur wenn er einen fairen Zweikampf mit Drobny um die Nr. 1 bekommt. Gewinnt er den geht Drobny. Der setzt sich nicht nochmal auf die Bank bzw nicht ruhig. Dann bräuchten wir wieder 2 Ersatzleute. Fazit: Ich denke Drobny wird Nummer 1. Hesl geht woanders hin. Lössl oder ein anderes Talent kommt. Dann streiten sich Mickel und er um die 2. Auf Sicht kann dann einer davon Drobny ablösen.

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